„Schwierige Jugendliche gibt es nicht …! Historisch-politische Bildung für ALLE“
Projekte zur Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus für besondere Zielgruppen
Den von Andreas Mischok herausgegebenen Sammelband „Schwierige Jugendliche gibt es nicht …! Historisch-politische Bildung für ALLE“ publizierte die Arbeitsstelle Rechtsextremismus und Gewalt (ARUG) im Modellprojekt „Kompetente Konzepte für Demokratie und Toleranz“ im Rahmen des Bundesprogramms „VIELFALT TUT GUT.“. Trotz einer Fülle von präventiv-pädagogischen Projekten in den letzten Jahrzehnten wird in der schulischen politischen Bildung zu oft auf belehrende Wissensvermittlung gesetzt, die der ihrerseits mit Erlebnisangeboten ködernden rechtsextremen Szene zu wenig entgegensetzen kann. In der schulischen wie außerschulischen politischen Bildungsarbeit ist darüber hinaus die Einbeziehung rechtsextremistisch gefährdeter bzw. orientierter Jugendlicher ein Problem. Gehören sie zur anvisierten Zielgruppe, haben die Angebote zu oft belehrenden, aufklärerischen Charakter, der einen Zugang erschwert. Sind sie nicht die eigentliche Zielgruppe, werden sie meist nur als Störfaktor behandelt. So konnte nur wenig nachhaltige Wirkung im Themenfeld erzielt werden. Mit dem Projekt „Kompetente Konzepte für Demokratie und Toleranz“ setzte die ARUG hier an, um zu einer Verstetigung konzeptionell neuer Ansätze für die Arbeit mit rechtsextremistisch gefährdeten bzw. orientierten Jugendlichen beizutragen. Die Publikation „Schwierige Jugendliche gibt es nicht …! Historisch-politische Bildung für ALLE“ entstand in diesem Kontext.
Inhalt
Der Sammelband bietet eine praxisorientierte Zusammenstellung unterschiedlicher Projekte der Gedenkstättenpädagogik. Er gibt vielfältige Einblicke in die Arbeit der Auseinandersetzung mit der Geschichte des Nationalsozialismus in Schulen und an Gedenkorten mit unterschiedlichen, insbesondere auch speziellen Gruppen. Nach einigen einleitenden Ausführungen zum Themenfeld behandeln die Kapitel unterschiedliche Schwerpunktthemen. Im ersten Kapitel werden in vier Beiträgen Beispiele aus der Gedenkstättenpädagogik für die Schule vorgestellt, im zweiten Kapitel wird in neun Beiträgen der außerschulische Bereich in den Blick genommen. Darunter fallen auch Projekte für straffällig gewordene Jugendliche. Unterschieden wird bei beiden Kapiteln nach Projekten aus Niedersachsen und Beispielen aus anderen Bundesländern. Kapitel drei beschäftigt sich mit der Entwicklung von Lernmaterialien für die Zielgruppe. Der Sammelband schließt mit drei übergreifenden Artikeln zur Gedenkstättenarbeit.
Verwendung als Impuls- / Begleitmaterial
Diese Praxishilfe beinhaltet konkrete Vorschläge zur Gestaltung von Aufarbeitungsprozessen in der Gedenkstättenpädagogik mit Schulklassen bzw. Gruppen mit insbesondere auch gewaltaffinen und vorurteilsbelasteten Jugendlichen.