Forum Demokratie und Zivilgesellschaft
Das Modellprojekt „Forum Demokratie und Zivilgesellschaft“ führte Gegen Vergessen – Für Demokratie e. V. im Rahmen des Bundesprogramms „entimon“ durch. Seit Jahren erhöht der gesellschaftliche Wandel die Unsicherheiten in der Gesellschaft. Extremistische Gruppierungen, autoritäre Einstellungsmuster und einfache populistische Lösungsansätze gewinnen in der Folge an Zulauf, wirken in weite Teile der Gesellschaft hinein. Hier setzte das Modellprojekt an und versuchte, zivilgesellschaftliches Engagement für eine demokratische Kultur und ein wirksames Gemeinwesen zu fördern.
Ablauf
Kern des Projekts war eine Multiplikator/-innen-Fortbildung zu Antidiskriminierungsarbeit für Pädagog/-innen an Schulen, in deren Zentrum die Vermittlung von Kompetenzen für den Umgang mit ethisch oder sozial begründeten Konfliktsituationen stand. Die Fortbildungsinhalte wurden an drei Schulen in Potsdam auf ihre Praxistauglichkeit hin erprobt und verbreitet. Daneben wurden im Projekt mehrere Fachgespräche durchgeführt, die dazu dienten, relevante Diskursträger/-innen aus Wissenschaft und Politik mit Akteur/-innen aus der zivilgesellschaftlichen Praxis zusammenzubringen, um einen fruchtbaren Austausch über relevante Frage zu initiieren und so bürgerschaftliches Engagement gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus zu stärken. Ein weiterer Kerngedanke der Fachgespräche war zudem, mehr Menschen zu zivilgesellschaftlicher Beteiligung zu motivieren. Fachgespräche fanden u. a. zu den Themen Bunt statt braun – Was hält unsere Gesellschaft zusammen, Lebendige Zivilgesellschaft als Standortfaktor und Perspektiven der Polizeiarbeit gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus statt.
Gelingensfaktoren
Hauptschwerpunkt des Projekts war die Multiplikator/-innen-Fortbildung Antidiskriminierungsarbeit in der Schule. Die Fortbildungsreihe setzte konzeptionell bei Themen bzw. Problemlagen an, die sich unmittelbar aus dem konkreten Alltag der beteiligten Partnerschulen ergeben. Auf diese Weise kamen in der Fortbildung erworbene Fertigkeiten und Haltungen den beteiligten Schulen unmittelbar zugute und konnten in den pädagogischen Schulalltag einfließen.
Insbesondere die in die Fortbildung integrierte Praxisphase hat sich als wertvoller Beitrag zur Profilierung der Schulen in der Bearbeitung von vorurteilsbehafteten Verhaltensweisen, Ausgrenzung und Diskriminierung bis hin zu rechtsextremistischen Einstellungen, wie Rassismus oder Antisemitismus erwiesen.
Lessons Learned
Von entscheidender Bedeutung für das Herzstück des Projekts, die Fortbildungsreihe zur Antidiskriminierungsarbeit an Schulen, war es, dass es gelungen ist, Schulen zu finden, die bereit waren, das Projekt in vollem Umfang in den Schulalltag zu integrieren. Die beteiligten Lehrer/-innen mussten für die Fortbildungstage freigestellt werden und in den Praxisphasen Unterrichtszeit zur Verfügung stellen. Dies war aufgrund von zeitlich eng strukturierten Lehrplänen an Schulen ein großer Erfolg. Es war zudem entscheidend, in der Freien Universität einen Partner an der Seite zu haben, der sich auf das Experiment universitäre Lehre und Lehrer/-innen-Fortbildung in der Verbindung mit neuartigen Seminarformen einließ.