JugendLand – Politische Bildung
Das Projekt der Politischen Bildung ist angegliedert an das Projekt „JugendLand“ des Jugendrings Sächsische Schweiz-Osterzgebirge e.V. Das Projekt „JugendLand“ leistet seit 1998 mobile Jugendarbeit im ländlichen Raum der Region Sächsische Schweiz. Die langjährige Beziehungsarbeit mit den Jugendlichen vor Ort ermöglicht es der Politischen Bildung, Jugendliche mit rechtsaffinen Denk- und Handlungsmustern anzusprechen.
_(Ablauf)_
Die Schwerpunkte der Politischen Bildung liegen in der Präventions- und Integrationsarbeit. Die Präventionsarbeit beinhaltet unter anderem die Wissensvermittlung über historisch-politische Themen, lebensweltorientierte Prozessbegleitung und die Initiierung jugendkultureller Veranstaltungen. Die Maßnahmen orientieren sich an dem Alltag und den Wünschen der Jugendlichen. Beispiele von Maßnahmen sind Ausflüge zu Gedenkstätten und jugendkulturelle Workshops. Bei Besuchen von Gedenkstätten sollten die Jugendlichen selbst an der Planung beteiligt sein, d. h. sie entscheiden gemeinsam, welche Gedenkstätte sie besuchen möchten und gestalten den Tagesablauf mit den Mitarbeiter/-innen von „JugendLand“ und der Politischen Bildung. Im Nachhinein werden Projekte sowohl intern als auch mit den Jugendlichen evaluiert und weiterentwickelt.
Workshops, die im Rahmen der Politischen Bildung durchgeführt werden – zu Themen wie Graffiti, DJing oder Breakdance – werden von professionellen Referent/-innen aus den entsprechenden Bereichen unterstützt. Mit den Workshops werden Vorurteile der Jugendlichen gegenüber alternativen (Jugend-)Kulturen abgebaut. Die Jugendlichen nutzen zudem die neu gelernten Fertigkeiten über die Workshops hinaus, um ihre Freizeit und ihre Umgebung (Schule, Jugendclub) jugendgerechter zu gestalten.
_(Gelingensfaktoren)_
Entscheidend für das Gelingen des Projektes sind mehrere Faktoren. Erstens ist es wichtig, dass die Mitarbeiter/-innen einen regelmäßigen Kontakt zu den Jugendlichen pflegen. Die langfristige und kontinuierliche Beziehungsarbeit ist die Voraussetzung für vertrauensvolle Gespräche und Zusammenarbeit mit den Jugendlichen.
Zweitens ist die Beteiligung der Jugendlichen oft für den Erfolg der einzelnen Maßnahmen entscheidend. Bei Ausflügen oder Projekttagen sind Jugendliche meistens in der Lage, die Inhalte selber zu gestalten und alle vorhandenen Meinungen in der Gruppe zu berücksichtigen. Dieser Vorbereitungsprozess fördert die Demokratiekompetenzen der Jugendlichen und wird von ihnen als Anerkennung ihrer Potenziale verstanden.
_(Lessons Learned)_
Die Zusammenarbeit mit neonazistisch gefährdeten Jugendlichen setzt eine vertrauensvolle Beziehung voraus und kann nicht nur durch einzelne Maßnahmen oder Aktionen geleistet werden. Die Aufklärungsarbeit und der Abbau von Vorurteilen sind nicht mit Überzeugungsarbeit gleichzusetzen.
Die Arbeit kann nur mit Jugendlichen geleistet werden, die erst neonazistisch gefährdet oder orientiert sind. Bereits neonazistisch organisierte Jugendliche mit einem geschlossenen Weltbild gehören nicht zur Zielgruppe der Politischen Bildung und der mobilen Jugendarbeit.