Ausstellung „Tatort Rheinland-Pfalz“
Die ursprüngliche Ausstellung vom Bildungs- und Forschungswerk Saar-Lor-Lux (BIFOR) wurde von der DGB Jugend Rheinland-Pfalz in Kooperation mit der Heinrich Böll Stiftung Rheinland-Pfalz mehrfach neu konzipiert und gelayoutet, so auch 2009 im Rahmen des Bundesprogramms „VIELFALT TUT GUT“. Derzeit wird sie durch Mittel des Landes und der Heinrich-Böll-Stiftung Rheinland-Pfalz erneut überarbeitet.
Die extreme Rechte, insbesondere in Form rechtsextremer Kameradschaften, ist in Rheinland-Pfalz wie in anderen Regionen mitunter sehr aktiv. Verzeichnet werden können seit Jahren Überfälle und Hetzjagden auf Minderheiten und politische Gegner, die Verteilung von gewaltverherrlichenden Medien vor Schulen, eine Anbiederung an soziale Bewegungen sowie fortlaufende Versuche, Schulungszentren einzurichten. Die Wirkungsmacht der dafür verantwortlichen eher kleinen Gruppen lässt sich wiederum nur mittels eines tieferen Blicks in die Mitte der Gesellschaft erklären. Die Ausstellung widmet sich daher ausführlich beiden Aspekten, um Entstehung, Ursachen und Erscheinungsformen darzustellen.
Inhalt
Die Ausstellung umfasst 17 Thementafeln, die folgende Themenkomplexe behandeln: „Elemente des Rechtsradikalismus, Ursache und Erklärungsansätze“ klärt über entsprechende Einstellungen in der breiten Gesellschaft auf und widerlegt die These vom Rechtsextremismus als Randphänomen. „Rechtsradikalismus in Rheinland-Pfalz, Die NPD, Freie Kameradschaften, Nationaler Widerstand Zweibrücken“ zeigt die Bedeutung und das Agitationsspektrum verschiedener Kräfte der extremen Rechten in Rheinland-Pfalz. „Symbole und Stylecodes“ zeigt die gezielten Versuche der extremen Rechten, über jugendkulturelle Anknüpfungspunkte wie Musik, Kleidungsstile und -marken sowie Buttons, Sticker etc. Einfluss in insbesondere der jüngeren Generation zu finden. Im Themenkomplex „Das 3-Säulen-Konzept“ werden Agitationsstrategien der NPD erläutert. Als besonders wirkmächtiges Element der extremen Rechten wird „RechtsRock“ als eigenständiger Komplex behandelt. Die Ausstellung schließt mit einem Input zu „Gegenkultur stärken!“, der verdeutlichen soll, dass es jenseits von Repressionsmaßnahmen des Staates vor allem einer starken demokratischen Kultur bedarf, um den Rechtsextremismus in Rheinland-Pfalz wie überall sonst zu bekämpfen.
Verwendung als Impuls- / Begleitmaterial
Die Ausstellung bietet die Möglichkeit, mit rechtsextrem gefährdeten und orientierten Jugendlichen ins Gespräch zu kommen. Insbesondere kann durch Diskussion der verschiedenen Themen überhaupt erst entsprechende Haltungen und Orientierungen offen legen und so ihre pädagogische Bearbeitung ermöglichen. Sie eignet sich dabei sowohl für den Einsatz in der offenen Jugendarbeit, als auch im schulischen Kontext und wird derzeit überwiegend von Schulen, Jugendhäusern und Verwaltungen gebucht.