bestimmt bunt – Vielfalt und Mitbestimmung in der Kita
Demokratie im Vorschulalter erlebend lernen
Das Miteinander in Bildungseinrichtungen ist von Vielfalt geprägt. Jedes Kind ist einzigartig und hat ein Recht darauf, dass seine Meinung gehört und ernstgenommen wird. Das gilt auch schon für die ganz jungen Menschen in der Kindertagesstätte.
„Wohin geht der nächste Ausflug?“ oder „Was soll es öfters zum Mittagessen geben?“ sind Fragen, die Erzieher_innen mit den Kindern gemeinsam besprechen können. So lernen schon Kleinkinder, wie man Ideen formuliert, sich zusammen auf eine Entscheidung einigt, wer welche Aufgaben übernimmt und welche festen Regeln gelten.
Vor allem geht es darum, im Kita-Alltag ein Miteinander zu fördern, in dem Vielfalt wertgeschätzt wird und das die Kinder aktiv mitgestalten können. Durch altersgerechte Mitbestimmungsmöglichkeiten erlernen Kinder demokratische Prozesse spielerisch von Anfang an.
Die Förderung eines wertschätzenden, von Vielfalt geprägten Miteinanders im pädagogischen Alltag sowie die umfassende Beteiligung der Kinder von Anfang an dienen der Prävention von Diskriminierung und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit im späteren Erwachsenenalter.
Ablauf
Das Modellprojekt bildet im Projektzeitraum insgesamt 10 Kindertageseinrichtungen zu den pädagogischen Ansätzen Partizipation und Vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung weiter und begleitet diese in ihrem Entwicklungsprozess. Vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung setzt in erster Linie bei den pädagogischen Fachkräften an. Erzieherinnen und Erzieher reflektieren ihre eigene Praxis in Bezug auf Vorurteile und deren Auswirkungen. Sie entwickeln Strategien und berücksichtigen hierbei die individuellen Besonderheiten der Lebenswelten jedes Kindes.
Die Qualifizierung der Einrichtungen wird in Kooperation mit den darin erfahrenen Fortbildungsinstitutionen (Institut für den Situationsansatz, Berlin und Institut für Partizipation und Bildung, Kiel) durchgeführt. Das langfristige Ziel ist es, die Ansätze in einem erweiterten Konzept zusammenzuführen bzw. wechselseitig zu ergänzen.
Der Projektverlauf unterteilt sich in zwei Phasen. In der ersten Phase werden vier Kitas von erfahrenen Multiplikator_innen in den jeweiligen Bereichen fortgebildet. Parallel dazu erfolgt die Erarbeitung des integrierten Fortbildungskonzepts, welches in der zweiten Projektphase umgesetzt wird. In dieser Phase werden damit sechs weitere Kitas qualifiziert. Der fachliche Austausch der teilnehmenden Kindertageseinrichtungen sowie deren bundesweite Vernetzung wird in enger Zusammenarbeit mit dem „BundesNetzwerk Kinder- und Jugendbeteiligung“ des Deutschen Kinderhilfswerks realisiert.
Das Projekt wird begleitend evaluiert und filmisch dokumentiert. Fachliche Hintergrundinformationen, Materialien, Projektergebnisse und Umsetzungskonzepte werden während der Projektlaufzeit interessierten Fachkräften und Eltern auf einer Programmseite zur Verfügung gestellt.