Was heißt hier eigentlich Demokratie?
Demokratieerziehung als originärer Auftrag der frühkindlichen Bildung
Demokratisches Verständnis entwickelt sich bereits im Kindesalter. Um diesen Prozess frühzeitig zu fördern, sollte Demokratieerziehung schon in der Kindertagesbetreuung ansetzen. Dazu braucht es qualifiziertes Fachpersonal in den Einrichtungen sowie eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen Eltern und Fachkräften. Im Rahmen dieses Projektes will die Diakonie Deutschland das Thema Demokratieerziehung in Kindertageseinrichtungen unterstützen und dabei demokratische Handlungskompetenzen der pädagogischen Fach- und Leitungskräfte im Kontext ihres Bildungsauftrages in evangelischen Kindertageseinrichtungen fördern.
Ablauf
In der Projektlaufzeit von zwei Jahren geht es vor allem darum, die bereits vorhandene Expertise der evangelischen Fachberatungen, die in der Bundesvereinigung Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder e. V. (BETA) zusammengeschlossen sind, für den gegenseitigen Ausbau ihrer Fachkompetenz gezielt zu nutzen. Dabei sollen auch Multiplikator_innen aus- und fortgebildet werden, die ihr Wissen und ihre Methodenkompetenz dann an Kindertageseinrichtungen weitergeben können. Der Diakonie Deutschland kommt dabei eine koordinierende Rolle zu. Sie bietet Fachveranstaltungen und Arbeitskreise zur Qualifizierung der Fachberatungen an. Die Verfügbarkeit von Expertise zum Thema Demokratieerziehung in evangelischen Kindertageseinrichtungen wird langfristig dadurch gesichert, dass ein verbandlicher Fachkräftepool für Fort- und Weiterbildungsangebote angelegt sowie ein Netzwerk in Kooperation mit den Mitgliedern im evangelischen Fachverband BETA und für ihre Fachberatungen installiert wird.
Über die Einbindung in die Strukturen der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) kann die überverbandliche Zusammenarbeit mit den Kollegialverbänden sichergestellt werden.
Ein besonderes Anliegen bei diesem Projekt ist die enge Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft der Kinder- und Jugendhilfe (AGJ). Diese koordiniert den Austausch zwischen den Kollegialverbänden und stellt die Vernetzung mit weiteren Strukturen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ sicher. Darüber werden nicht nur einzelverbandliche Ergebnisse der Projekte für alle sichtbar und nutzbar gemacht, sondern es kann auch eine strukturierte Verständigung über fachliche und fachpolitische Diskurse in diesem Themenfeld erfolgen.