Murat spielt Prinzessin, Alex hat zwei Mütter und Sophie heißt jetzt Ben
Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt als Themen frühkindlicher Inklusionspädagogik
Den ersten Teil der Handreichung bilden Grundlagentexte, die Basisinformationen bieten und deutlich machen, welche Relevanz die Themen sexuelle und geschlechtliche Vielfalt schon für die frühkindliche Bildung haben und wie wichtig ein umfassender inklusiver Umgang mit sozialer Vielfalt in der pädagogischen Praxis der frühen Bildung ist. Ein Schaubild stellt einen komplexen Genderansatz vor, der Begrifflichkeiten zu Geschlechtervielfalt klärt und sie in den Kontext internationaler Menschenrechtspolitik einordnet. Im Gespräch beleuchtet Claudia Kittel, die Leiterin der Monitoringstelle zur UN Kinderrechtskonvention, Geschlechtervielfalt im Zusammenhang der Kinderrechte. Sehr persönlich berichtet im Interview „Mädchen oder Junge?“ – „Wir können es Ihnen auch nicht sagen.“ die Mutter eines intergeschlechtlichen Kindes von ihren Erfahrungen in Familie, Kindergarten und Schule. Aktuelle gesellschaftspolitische Informationen zum Thema Intergeschlechtlichkeit dienen der Vertiefung des Themas. Abschließend berichtet Stephanie Nordt in einem ausführlichen Artikel über die Lebenslagen von Kindern aus Regenbogenfamilien.
Der zweite Teil der Handreichung bietet Praxishilfen mit Anregungen zur Umsetzung und Verankerung inklusiven Handelns in der Kita. Zunächst stellt Thomas Kugler zentrale Begriffe und Forschungsbefunde zu Transgeschlechtlichkeit und Intergeschlechtlichkeit bei Kindern vor und gibt konkrete Handlungsempfehlungen für einen inklusiven Umgang mit Transgeschlechtlichkeit und Intergeschlechtlichkeit in der frühen Bildung. Ergänzend informiert Mari Günther über geschlechtsvariantes Verhalten bei Kindern und Möglichkeiten einer angemessenen pädagogischen Begleitung. Stephanie Nordt beantwortet die Frage, wie in der Zusammenarbeit mit Eltern sexuelle und geschlechtliche Vielfalt thematisiert werden können.
Die Broschüre enthält zudem eine Checkliste, die es Fachkräften der frühen Bildung ermöglicht, ihre Kitas in Hinblick auf die Berücksichtigung geschlechtlicher und sexueller Vielfalt zu analysieren. Daran schließen sich Handlungsempfehlungen zur Weiterarbeit in den Einrichtungen an. Eine Zusammenstellung von gesetzlichen und fachlichen Grundlagen zeigt den normativen Rahmen für die Thematisierung von sozialer Vielfalt, Familienvielfalt und Geschlechtervielfalt in Berliner Kindertageseinrichtungen auf. Eine Übersicht von Berliner Beratungsstellen stellt Einrichtungen und Initiativen vor, an die ggf. Eltern weitervermittelt werden können. Am Schluss des zweiten Teils finden sich Fortbildungsangebote der Bildungsinitiative Queerformat für den Bereich frühe Bildung.
Anwendungsbereich
Die Broschüre richtet sich an Fachkräfte der frühen Bildung und bietet Grundlageninformationen zur Relevanz des Themas „Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt“ für die Frühpädagogik sowie Praxishilfen und Handlungsempfehlungen für inklusives Handeln in Kindertageseinrichtungen.