Connecting the Dots
Geschichte(n) von Unterdrückung und Widerstand
Inhalt
Das eLearning Tool und die dazugehörige Publikation connecting the dots – Lernen aus Geschichte(n) zu Unterdrückung und Widerstand sind aus der Überzeugung entstanden, dass Geschichte nichts Abgeschlossenes ist, die Vergangenheit nicht hinter uns liegt, und dass Erinnerung nie widerspruchsfrei ist. Während viele historisch wichtige Stimmen nicht beachtet, überhört und dadurch stumm gemacht wurden und werden, werden auf der anderen Seite unbequeme Aspekte der weißen westlichen Geschichte oft wissentlich ignoriert. „Zum Beispiel lernen wir nicht an deutschen Schulen, dass in den Zeiten der französischen Revolution auch die Bewohner*innen Haitis für ihre Freiheit und Unabhängigkeit von Frankreich kämpften oder dass deutsche Sozialdemokrat*innen noch Anfang des 20. Jahrhunderts das Für und Wider von Kolonialismus diskutierten.“ Das Projekt von glokal e. V. versucht genau solche Leerstellen zu füllen, indem es auf den Wissensarchiven unzähliger sozialer Bewegungen, politischer Gruppen und Individuen aufbaut und sich von den Fragen leiten lässt: „Was ist Geschichte und Geschichtsschreibung, wer hat bisher Geschichte geschrieben und wer nicht? Welche Geschichten wurden ausgelassen oder nur aus hegemonialer Perspektive beschrieben? Wie können wir welche Geschichte(n) in Bildungszusammenhängen vermitteln und mit welchen Methoden?“
Um die genannten Leerstellen in der hegemonialen Geschichtsschreibung ansatzweise zu füllen, hat glokal e. V. in dem eLearning Tool Connecting the Dots zahlreiche aufschlussreiche Zitate von Menschen aus vielen Epochen, Erdteilen und mit vielfältigen gesellschaftlichen Perspektiven (in Bezug auf Klasse, Geschlecht, Sexualität und Rassifizierung) gesammelt. Die gleichnamige Broschüre Connecting the Dots enthält Methoden zur Anwendung von Zeitstrahlzitaten im Unterricht und der politischen Bildungsarbeit sowie Hintergrundtexte zu einzelnen Zeitstrahlthemen. Connecting the Dots gibt Einblick in unterschiedliche Perspektive aus mehr als 500 Jahren Geschichte zu folgenden Themen: Kolonialismus, Rassismus in Deutschland, Mensch und Natur, Arbeit, Kapitalismus, Demokratie und Herrschaft, Kultur, Migration und Flucht, Gender und Sexualität sowie Entwicklung. Diese Multiperspektivität auf Geschichte soll dazu beitragen, Geschichte(n) umzuschreiben, neu zu lernen, zu verlernen und selbst aktiv zu werden in widerständiger und nicht-hegemonialer Geschichtsschreibung und Gegenwartsgestaltung. Zu jedem Zitat gibt es Kurzbiographien, Interpretationshilfen und Tipps zum Weiterlesen. Weiteres Material für eure Bildungspraxis zu allen Themen des Zeitstrahls findet ihr auch auf unserer Seite www.mangoes-und-bullets.org unter den jeweiligen Schlagwörtern (z. B. Kapitalismus, Gender, oder Kolonialismus) oder über die Suchfunktion.
Anwendungsbereich
Anregungen für die dekoloniale Bildungsarbeit.