Diskussionspapier. Pädagogische Auseinandersetzung mit aktuellen Formen des Antisemitismus. Qualitätsmerkmale und Spannungsfelder mit Schwerpunkt auf israelbezogenem und sekundärem Antisemitismus
Rechter und rechtsextrem artikulierter Antisemitismus bleibt die dominante Erscheinungsform von Antisemitismus in Deutschland. Jedoch gewinnen neue Facetten von religiös-konnotiertem Antisemitismus an Bedeutung und auch der Antisemitismus von links bleibt ein beständiges Problem. Juden und Jüdinnen in der Bundesrepublik empfinden eine verschärfte Bedrohungslage und auch die offiziellen Zahlen seitens der Sicherheitsbehörden sprechen dafür. Zudem ist die Hemmschwelle gesunken, sich antisemitisch zu äußern.
Die vorliegende Expertise soll einen möglichen Ausgangspunkt für eine daran anschließende Fachdebatte bieten. Die Expertise ist aber kein Instrument der Evaluation. Die darin formulierten Qualitätsmerkmale pädagogischer Arbeit im Themenfeld sind keine festgeschriebenen Standards, an denen sich antisemitismuskritische Bildungsarbeit zu messen hätte. Das Papier versteht sich eher als Gesprächsanstoß, als ein Vorschlag, der Ausgangspunkt für eine Verständigung von Fachkräften innerhalb des Themenfeldes Antisemitismus sein soll; eine Verständigung schließlich, die Zeit braucht und Augenhöhe, die aber an- und aussteht.
Antisemitismus, Beratung, Jugendarbeit, Minderheiten, Nationalsozialismus, Politische Bildung, Rassismus, Rechtsextremismus, Religion, Religiöse Radikalisierung, Schule, Vernetzung, Vorurteile