Partizipation und Demokratiebildung in der Kindertagesbetreuung
Das Begleitprojekt soll die Demokratiebildung und -förderung in der pädagogischen Arbeit der Fachkräfte und Kindertagespflegepersonen mit den Kindern aktiv fördern und unterstützen. Dazu werden die Erziehungs- und Bildungspartnerschaft mit den Eltern, die Partizipation in der Arbeit im Team, die Rolle des Trägers sowie die Wirkung in den Sozialraum in den Blick genommen. Ziel ist es, über die Stärkung und Förderung der Kompetenzen der Fachkräfte einen aktiven Beitrag für eine friedliche, pluralistische und multiethnische Gesellschaft in Deutschland zu leisten.
Warum habt ihr das Projekt ins Leben gerufen?
Die meisten Kinder in Deutschland besuchen, bevor sie in die Schule kommen, eine Kita oder eine Tagespflegestelle. Dort erleben sie zum ersten Mal eine Gemeinschaft mit Menschen außerhalb ihres vertrauten familiären Umfelds. Und sie haben die Möglichkeit, im Miteinander weitere wichtige Erfahrungen zu sammeln. Im Kita-Alltag erleben sie Vielfalt und erfahren Demokratie. Hier setzt die frühe Demokratiebildung an. Um diese zu unterstützen, finden Interessierte und Fachkräfte der Kindertagesbetreuung auf den Internetseiten und dem E-Learning-Portal Videos, Dokumentationen, praktische Arbeitshilfen u.v.m. zu den Themen Partizipation, Kinderrechte, Vielfalt, Beschwerdemöglichkeiten für Kinder, Demokratiebildung in der Kita etc.
Wie läuft das Projekt ab?
Das Projekt entwickelt unter Beteiligung von Akteur:innen der Kindertagesbetreuung praktische Arbeitshilfen, Erklärfilme und E-Learning-Angebote. So finden sich auf dem YouTube-Kanal des Paritätischen Gesamtverband mehrere Playlisten mit Filmen zu den Themen Partizipation im Alltag, Beschwerdeverfahren in der Kita und Kinderrechten. Auf der E-Learning-Plattform unter www.fruehe-demokratiebildung.de findet man analog dazu kostenlose und frei zugängliche Angebote („Kurse“).
Was braucht ihr, damit das Projekt gelingt? Wo liegen mögliche Herausforderungen?
Zu den größten Herausforderungen gehören die Erschöpfung der Fachkräfte, da die Personalschlüssel vielerorts unzureichend sind und sich der Fachkräftemangel seit der Corona-Pandemie deutlich vergrößert hat. Zudem liegt es in der Natur der Sache, dass Menschen sehr unterschiedlich groß werden/geworden sind und die persönlichen Erfahrungen wesentlich zum Bild vom Kind und einer „guten Erziehung und Bildung“ beitragen. Sehr viele Menschen und eben auch Fachkräfte haben wenige Erfahrung mit dem gemacht, was wir Demokratie im Alltag nennen.
Was habt ihr aus dem Projekt gelernt?
Wir haben gut Erfahrungen damit gemacht, uns die „Lebenswelt KiTa“ aus der Perspektive der pädagogisch Tätigen und der Kinder zu vergegenwärtigen und unsere Angebote darauf abzustimmen. Wir geben uns große Mühe, den pädagogisch Tätigen mit Verständnis, Respekt, Achtung etc. und auf Augenhöhe zu begegnen. Dafür bekommen wir sehr viel positive Feedback, dass uns darin bestärkt, diesen Weg weiter zu gehen.
Die Fragen beantwortete
Marc Köster, Projektleiter