Halbzeitbilanz Modellprojekt „Tikkun“ – Reflexion der Projektumsetzung bis Herbst 2022
Das Modellprojekt "Tikkun – Wertebildung und Kompetenzförderung: FÜR Menschenwürde und Demokratie" verfolgt den Ansatz einer politischen Wertebildung zur Prävention von Antisemitismus für Jugendliche (v. a. aus nicht bildungsprivilegierten Milieus). In diesem Bericht zieht das Modellprojekt zu Ende der Hälfte seiner Projektzeit eine erste Bilanz. Sie reflektiert über die dem Ansatz zugrundeliegenden konzeptionellen und theoretischen Überlegungen sowie über die ersten Ergebnisse seiner Implementierung.
Das Besondere an dem Ansatz des Modellprojekts "Tikkun" ist es, dass er nicht auf die direkte Thematisierung von Antisemitismus und die (kognitive) Dekonstruktion antisemitischer Vorurteile, Ideologeme und Weltauffassungen zielt. Vielmehr stellt er die Wertebildung für Demokratie, Menschenrechte und die ihnen zugrundeliegende universalistische, aufgeklärt-humanistische Ethik unter Einbeziehung des diesbezüglichen Beitrages des Judentums in den Vordergrund. Der Ansatz zielt darauf ab, die Resilienz gegen antimodernistisch-gegenaufklärerische Haltungen und projektiv-wahnhafte Weltauffassungen (die sich fokussiert gegen das Judentum als Feindbild richten) durch gelingende Resonanzerfahrungen zu stärken. Er soll antirationale Haltungen zur Welt mit Lernerfahrungen begegnen, die Entfremdungserfahrungen entgegenwirken.
Antisemitismus, Demokratie, Gewalt, Jugendarbeit, Minderheiten, Nationalsozialismus, Politische Bildung, Rassismus, Rechtsextremismus, Religion, Schule, Vorurteile