Mythen und Parolen der türkischen (extremen) Rechten: Hintergründe und Möglichkeiten des pädagogischen Umgangs
Extrem rechte Einstellungen und Überzeugungen sind nicht nur in der Mehrheitsbevölkerung vorhanden. Sie kommen auch in migrantischen Communitys vor, auch wenn diese selber, in Deutschland, Opfer von rassistisch-motivierten Übergriffen wurden bzw. werden. Das nicht anzusprechen und auch nichts dagegen zu unternehmen ist fahrlässig und gefährlich. Denn es handelt sich natürlich auch bei extrem rechten Ideologien aus migrantischen Communitys, um antidemokratische Bewegungen. Ihr Ziel ist es dementsprechend ihre Anhänger:innen gegen die Demokratie und die offene Gesellschaft zu mobilisieren und ein Wir gegen Ihr mithilfe von Mythen und Parolen zu konstruieren. Was wiederum andere migrantische Communitys, gegen die sich die Mythen und Parolen richten und somit nicht zu dem konstruierten Wir gehören, zu spüren bekommen.
Besonders im Fokus stehen dabei türkisch-ultranationalistische Gruppen und Ideologien, schon allein deswegen, weil Menschen mit türkischem Migrationshintergrund die größte migrantische Community in der Bundesrepublik bilden und die sich dazu zählenden extrem rechten Gruppen auch besonders aggressiv und selbstbewusst auftreten. Dabei ist wichtig in diesem Zusammenhang zu betonen, dass das nicht zur Gleichsetzung mit dem deutschen Rechtsextremismus führen darf. Von diesem geht bei weitem eine sehr viel größere Gefahr für Leib und Leben und für die Gesellschaft insgesamt aus, als von türkisch-ultranationalistischen Gruppierungen. Außerdem unterscheiden sie sich ideologisch, auch wenn es durchaus Schnittmengen gibt, voneinander.
Die vorliegende Broschüre, die im Rahmen des Beratungsangebots "Perspek’tif:a" von "Kurswechsel – Distanzierungs- und Ausstiegsarbeit Rechts" erscheint, knüpft daran an. Ziel der Veröffentlichung ist es, zum einen die historischen Ursprünge und aktuellen Ausdrucksformen einiger türkisch-nationalistischer Narrative herauszuarbeiten und zum anderen Empfehlungen zur pädagogischen Bearbeitung in der Arbeit mit Jugendlichen zu geben.
Antisemitismus, Demokratie, Integration, Jugendarbeit, Politische Bildung, Rassismus, Rechtsextremismus, Schule