Lichtenhagen 1992. Eine Graphic Novel
Die Graphic Novel "Lichtenhagen 1992" ist ein Ergebnis des kooperativen Projektes "Lichtenhagen 1992 glokal und inklusiv - Transdisziplinäres Mikromodul zu Erarbeitung von Lehrkonzepten in heterogenen Lerngruppen". Gezeichnet ist die Graphic Novel von Pedro Stoichita. Dabei wurden verschiedene Menschen nach ihrer Perspektive zu denen Pogromen in Lichtenhagen befragt. Die rassistischen und antiziganistischen Angriffe, stellen eine der größten Eskalationen rassistischer Gewalt in der bundesdeutschen Nachkriegsgeschichte dar. Die Betroffenen waren vor allem ehemalige vietnamesische "Vertragsarbeiter:innen", die in einem Wohnhaus lebten. Dieses Wohnhaus stand neben der "Zentralen Aufnahmestelle für Asylbewerber (ZAST)" und in diesem "ZAST" waren zu der Zeit geflüchtete Menschen, die Asyl suchten, untergebracht, viele davon waren Sinti:zze und Rom:nja.
Die Basis für die Graphic Novel bilden Gespräche, die Stoichita mit Jugendlichen in der Nachbarschaft der Sonnenblumenhäuser geführt hat. Darüber hinaus führte er Interviews mit den Mitarbeitenden des Dokumentationszentrums "Lichtenhagen im Gedächtnis" sowie mit der Aktivist:in Izabela Tiberiade. Dadurch ist die Graphic Novel von einer Sensibilität gegenüber dem Thema und Beteiligten geprägt.
Die Graphic Novel ist ein guter Einstieg, um mit Jugendlichen über die rassistischen und rechtsextremen Pogrome und Anschläge der 90er Jahre, im allgemeinen oder konkret über das Pogrom in Lichtenhagen zu reden. Hierbei gibt es die Möglichkeit, sich mit der Perspektive der Betroffenen und den gesellschaftlichen Folgen auseinander zu setzen.
Antimuslimischer Rassismus, Gewalt, Rassismus, Rechtsextremismus, Vorurteile