Wer ist und was will BDS? Eine Handreichung zur antiisraelischen Boykottbewegung
Kaum eine Abkürzung besitzt ein solches Erregungspotential wie BDS. BDS steht für "Boycott, Divestment, Sanctions" und ist eine internationale Kampagne, die nach eigenen Angaben, das Ziel verfolgt, Israel gewaltlos unter Druck zu setzen, um die Menschenrechtslage der Palästinenser:innen zu verbessern. Kritiker:innen wiederum werfen der BDS-Kampagne vor, dass sie bewusst Antisemitismus schürt, sie das Existenzrecht Israels negiert und eigentlich das Ziel verfolgt, alle Juden und Jüdinnen aus Israel zu vertreiben.
Die Selbstdarstellung und die Einschätzung der Kritiker:innen sind diametrale Gegensätze und führen häufig zu Kontroversen, besonders seit dem der Bundestag 2019 die BDS-Kampagne als antisemitisch eingestuft hat. Diese Einstufung stieß ihrerseits auf heftige Kritik von zahlreichen Institutionen, vor allem aus dem Kunst- und Kulturbetrieb. Die Kampagne ist in diesem Milieu stark verwurzelt. Zudem ist die Befürchtung groß, dass Fördergelder verweigert werden könnten, wenn Veranstaltungen organisiert werden und dort Künstler:innen auftreten, die der BDS-Kampagne nahestehen. Wie heftig die Kontroverse rund um die Kampagne werden kann, zeigte z. B. der Streit, der während der "documenta fiffteen" 2022 um das Thema tobte.
Trotz der weitverbreiteten Berichterstattung bleibt es für viele Menschen eine Herausforderung, sich in diesem komplexen und hochemotional geführten Streit zu orientieren und zu positionieren. Wer ist und was will BDS also? Das zu beantworten, hat sich die vorliegende Broschüre zur Aufgabe gemacht.
Antisemitismus, Demokratie, Gewalt, Integration, Jugendarbeit, Konfliktbearbeitung, Nationalsozialismus, Politische Bildung, Rassismus, Rechtsextremismus, Religion, Schule