Die Geschichten von Naita und Selma. Migration in der Region in Vergangenheit und Gegenwart. Ein Bildungsmodul für die schulische und außerschulische Bildungsarbeit
Einwanderung ist in den ländlichen Gegenden Mecklenburg-Vorpommerns vermeintlich ein neues Phänomen. Dass auch schon früher Menschen aus der ganzen Welt hierherkamen, sich ein neues Leben aufbauten und unsere Gesellschaft mitprägten, wird heute häufig vergessen. Das vorliegende Bildungsmodul (für Jugendliche ab 14 Jahren konzipiert) bietet die Möglichkeit zur biografischen und empathischen Auseinandersetzung mit Migration und Zusammenleben im direkten eigenen Lebensumfeld in Vergangenheit und Gegenwart.
Im Zentrum des Moduls stehen die exemplarischen Geschichten zweier Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen mussten und in Mecklenburg Zuflucht gefunden haben: Naita und Selma. Naita gehörte zu einer Gruppe namibischer Kinder, die zwischen 1979 und 1990 im Rahmen eines “Solidaritätsprojekts" zwischen der DDR und der SWAPO in das kleine Dorfes Bellin bei Güstrow kam. In Namibia fand zu der Zeit der Unabhängigkeitskrieg statt. Die Jugendliche Selma musste mit ihrer Familie wegen politischer Verfolgung die Türkei verlassen und lebt seit 2022 in Mecklenburg. In Videointerviews erzählen beide von ihren Erfahrungen.
Das Bildungsmodul ist um die beiden Videointerviews von Naita und Selma (siehe oben) aufgebaut. Zum Verständnis der Berichte erarbeiten die Teilnehmenden zuvor den historisch-politischen Kontext der jeweiligen Flucht anhand von Bildern und biografischen Texten. Die Frage nach den eigenen internationalen Bezügen der Schüler:innen leitet den Projekttag ein.
Antidiskriminierung, Diversität, Integration, Interkulturelles Lernen, Jugendarbeit, Lokaler Aktionsplan/Partnerschaften für Demokratie, Migration/Flucht und Asyl, Politische Bildung, Rassismus, Rechtsextremismus, Schule, Vorurteile