Qualitätsmerkmale queerer Bildungsarbeit: Wirkfaktoren kontaktbasierter Bildungsworkshops zu sexueller, romantischer und geschlechtlicher Vielfalt. Eine Studie im Rahmen des Modellprojekts Bildungs_lücken schließen – Aufbau, Qualifizierung und Stärkung queerer Bildungsprojekte in strukturschwachen Regionen bundesweit
Queere Jugendliche sind an Schulen oft das Ziel von Diskriminierungen und/oder fühlen sich nicht wahrgenommen. Sie leiden daher deutlich häufiger an Ängsten, Depressionen und Suizidgedanken. Um diese Situation zu verbessern, besuchen deutschlandweit (meist junge) queere Personen aus mehr als 70 Bildungsprojekten Schulen und Jugendeinrichtungen, berichten in Workshops von ihren persönlichen Erfahrungen und stellen sich den Fragen der Jugendlichen. Dieser Ansatz basiert auf umfangreichen wissenschaftlichen Belegen, dass Kontakt zu Mitgliedern einer anderen Gruppe die Einstellungen gegenüber der gesamten Gruppe verbessert.
Die vorliegende Studie "Qualitätsmerkmale queerer Bildungsarbeit", die im Rahmen des Modellprojekts "Bildungs_lücken schließen" erscheint, verfolgt das Ziel, die Professionalisierung der queeren Bildungsarbeit auf zwei Wegen weiter voranzubringen. Kurzfristig verschafft sie einen Überblick über die in den unterschiedlichen Projekten vorliegenden Rahmenbedingungen und Vorgehensweisen sowie über das aus Sicht der Durchführenden optimale Vorgehen für die Schulbesuche. Darauf aufbauend bereitet sie eine Wirksamkeitsstudie vor, die methodisch fundiert untersucht, wie die Gesamtwirkung der Besuche einzuschätzen ist und welche idealen Wirkbedingungen es braucht.
Antidiskriminierung, Beratung, Gender, Homo-, Trans- und Inter*feindlichkeit, Jugendarbeit, Rechtsextremismus, Religiöse Radikalisierung, Schule, Vorurteile