Monitoringbericht 2021 – Kampfsport und extrem rechte Gewalt
Der Monitoringbericht 2021 zu Kampfsport und extrem rechte Gewalt ist die Fortsetzung des gleichnamigen Monitoringberichts von 2020. Der Monitoringbericht 2021 zu Kampfsport beschreibt zentrale Organisationen und verflochtene Netzwerke der Extremen Rechte bzgl. Kampfsport. Zudem zeigt es aktuelle Geschehnisse auf und analysiert auch prägende Ideologieelemente. Es zeigt sich durch die Vielzahl an Gruppen und Unternehmen deutlich, dass der Kampfsport in der extremen Rechten ein komplexes System ist. Es bietet somit einen Überblick zur Entwicklung des Kampfsportes in der extremen Rechten in Deutschland und seinen europäischen Netzwerken. Außerdem leistet es einen Beitrag zur notwendigen (sport)politischen sowie zivilgesellschaftlichen Debatte.
Die Kampfsportart "Mixed Martial Arts" (MMA) ist in Deutschland sportpolitisch und -ethisch, aufgrund des hohen Gewaltpotentials, höchst umstritten. Sie wird daher von vielen abgelehnt. Sie pervertiere die Werte des Sports und sei ein wichtiges Rekrutierungsfeld für extrem rechte Organisationen und Bewegungen. Zumindest für den zweiten Vorwurf lassen sich viele Belege anführen. Gewalt spielt eine wichtige Rolle im Rechtsextremismus. Gerade die bei MMA vermittelte "Gewaltkompetenz" ist für die rechtsextreme Szene äußerst interessant. Veranstaltungen wie der "Kampf der Nibelungen" nutzen Rechtsextreme für Rekrutierung und Vernetzung. Auch rechtsextreme Bekleidungsmarken legen meist ihren Schwerpunkt auf Kampfsport im Allgemeinen und auf MMA im Speziellen.
Das Modellprojekt "VOLLKONTAKT" fördert die Entwicklung dringend erforderlicher Präventionsmaßnahmen im Kampfsport. Die Verbesserung der Verankerung politischer Leitplanken zum Thema Demokratie im Kampfsportsektor ist ebenfalls eines der Kernziele. Dabei geht es im präventiven Sinne darum, gegenüber menschenfeindlichen Einstellungen und extrem rechten Strategien im Kampfsport zu sensibilisieren – nicht darum, extrem rechte Personen mittels Kampfsportmaßnahmen zu "bekehren".
Gewalt, Jugendarbeit, Politische Bildung, Rechtsextremismus, Sport