Monitoringbericht 2022 – Extrem Rechte Akteure und Kampfsport
Der Monitoringbericht 2022 zu "Kampfsport und Extrem rechte Akteure" ist die Fortsetzung der zwei gleichnamigen Monitorings "Kampfsport und extrem rechte Gewalt" von 2020 und 2021. Der Monitoringbericht 2022 zu "Kampfsport und Extrem rechte Akteure" bietet einen Überblick zur Entwicklung des Kampfsportes in der extremen Rechten und dessen Organisationen in Deutschland sowie ihren europäischen Netzwerken. Durch seine Aufklärung über Strukturen und Entwicklungen leistet das Monitoring einen Beitrag zur notwendigen (sport)politischen sowie zivilgesellschaftlichen Debatte. Hierfür werden sowohl zentrale Organisationen und verflochtene Netzwerke beschrieben sowie aktuelle Geschehnisse aufgegriffen als auch prägende Ideologieelemente analysiert. Dabei wird durch die Vielzahl an Gruppen und Unternehmen deutlich, dass der Kampfsport in der extremen Rechten ein komplexes System ist.
Die Kampfsportart "Mixed Martial Arts" (MMA) ist in Deutschland sportpolitisch und -ethisch, aufgrund des hohen Gewaltpotentials, höchst umstritten. Sie wird daher von vielen abgelehnt. Sie pervertiere die Werte des Sports und sei ein wichtiges Rekrutierungsfeld für extrem rechte Organisationen und Bewegungen. Zumindest für den zweiten Vorwurf lassen sich viele Belege anführen. Gewalt spielt eine wichtige Rolle im Rechtsextremismus. Gerade die bei MMA vermittelte "Gewaltkompetenz" ist für die rechtsextreme Szene äußerst interessant. Veranstaltungen wie der "Kampf der Nibelungen" nutzen Rechtsextreme für Rekrutierung und Vernetzung. Auch rechtsextreme Bekleidungsmarken legen meist ihren Schwerpunkt auf Kampfsport im Allgemeinen und auf MMA im Speziellen.
Das Modellprojekt "VOLLKONTAKT" fördert die Entwicklung dringend erforderlicher Präventionsmaßnahmen im Kampfsport. Die Verbesserung der Verankerung politischer Leitplanken zum Thema Demokratie im Kampfsportsektor ist ebenfalls eines der Kernziele. Dabei geht es im präventiven Sinne darum, gegenüber menschenfeindlichen Einstellungen und extrem rechten Strategien im Kampfsport zu sensibilisieren – nicht darum, extrem rechte Personen mittels Kampfsportmaßnahmen zu "bekehren".
Gewalt, Jugendarbeit, Politische Bildung, Rassismus, Rechtsextremismus