Impuls #1: Reflexionen über den Nahostkonflikt als Thema der selektiven und indizierten Präventionsarbeit
Obwohl es deutliche Hinweise für eine zentrale Bedeutung des Nahostkonflikts als Rechtfertigungsmotiv für islamistisch radikalisierte Menschen gibt, ist der Umgang mit dem Thema durch Fachkräfte von Unsicherheiten geprägt. Es mangelt an einem, bezogen auf den Bereich der selektiven und indizierten Präventionsarbeit im Feld Islamismus, systematischen Überblick über Akteur:innen, Projekte und Materialien, der das Thema aufgreift. Subjektive Wahrnehmungen des Nahostkonflikts können Faktoren sein, die die Hinwendung zum Islamismus befördern. So argumentieren manche bspw., dass Gewalt legitim sei, aufgrund einer "Notwehrsituation". Der Verschwörungsmythos von Israel der zusammen mit „dem Westen“ einen Krieg gegen Muslime und dem Islam insgesamt führe ist dabei das bestimmende Motiv.
Die Broschüre nimmt sich der Thematik an und betont die Wichtigkeit der Bearbeitung. Sie beschreibt die inhaltlichen Bezüge des Nahostkonflikts und des Islamismus zu aktueller islamistischer Agitation in Deutschland. Daran anknüpfend präsentiert die Arbeit Vorschläge für die Erkennung antisemitischer Positionierungen in Bezug auf den Nahostkonflikt sowie zur Einordnung von Abwehr von Antisemitismuskritik. Sie schließt mit der Skizzierung von Rahmenbedingungen der Beratungspraxis und der damit einhergehenden Vorstellung von Ansätzen zum Umgang mit dem Nahostkonflikt in der Beratungsarbeit.
Antisemitismus, Beratung, Gewalt, Integration, Jugendarbeit, Politische Bildung, Religion, Religiöse Radikalisierung, Schule, Vorurteile