Radikalisierung oder Pubertät? Warum Jugendliche an Verschwörungen glauben
Das Phänomen an Verschwörungen zu glauben ist an kein Alter gebunden. Aber die Gründe, sie für plausibel zu halten, unterscheiden sich oft zwischen den Altersgruppen. Gerade Pubertierende wechseln oftmals zwischen Fiktion und Realität. Das ist an sich nicht schlechtes, sogar ein sehr wichtiger Baustein für die eigene positive Persönlichkeitsentwicklung, jedoch kann die Faszination für fiktive Geschichten in den problematischen Glauben an Verschwörungserzählungen umschlagen. Die Broschüre "Radikalisierung oder Pubertät?" setzt sich damit auseinander und auch damit, was zur Prävention oder Intervention geeignet ist.
Auf reines "Faktenchecking" zu vertrauen ist dabei meist nicht zielführend. Vielmehr ist es wichtig ein umfassendes, strukturiertes Verständnis darüber zu entwickeln, weshalb Jugendliche an Verschwörungen glauben. Wenn das vorhanden ist können Präventions- bzw. Interventionsangebote gezielt eingesetzt werden.
Die Broschüre schaut dabei genau auf das Jugendalter und seine Bedürfnisse und erklärt jugendliche Verschwörungsgläubigkeit:
- Teil I behandelt die Grundlagen zum Phänomen der Verschwörungsmentalität – der generellen Neigung, an Verschwörungserzählungen zu glauben. Hier wird auch Antisemitismus beleuchtet, der ein wichtiges Motiv hinter Verschwörungserzählungen ist.
- In Teil II wird die Rolle Sozialer Medien für den jugendlichen Glauben an Verschwörungserzählungen in den Blick genommen.
- Teil III der Broschüre betrachtet die Jugendzeit aus psychologischer und soziologischer Perspektive und ordnet sie ein. Was heißt Jugend überhaupt? Was passiert in dieser Zeit?
- Teil IV versucht die aufgeworfene Frage zu beantworten, warum der Verschwörungsglaube für Jugendliche attraktiv ist und
- in Teil V resümieren die Autor:innen, was die Erkenntnisse für die politische Bildung bedeuten und wie eine konkrete politische Bildungsarbeit gegen Verschwörungsideologien aussehen und umgesetzt werden kann.
"Radikalisierung oder Pubertät?" basiert auf dem Projekt "Debunk – verschwörungstheoretischem Antisemitismus entgegentreten" das Präventionsangebote zu Antisemitismus und Verschwörungsideologien in Sachsen mit Fokus auf Jugendliche und Lehrkräfte entwickelt.
Antisemitismus, Jugendarbeit, Konfliktbearbeitung, Medien/Internet, Politische Bildung, Rassismus, Rechtsextremismus, Schule