Wer ist die Zivilgesellschaft? Migrant*innenorganisationen und Mobile Beratung im Dialog
Verschwörungserzählungen, das Abwenden vom demokratischen System durch die Flüchtlingsbewegungen, die sogenannten "Hygiene-Demos" in der Corona-Pandemie, die sich als aggressiv und rechtsoffen herausstellten oder vermeintliche "Friedensdemos", die den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine unterstützten: Dies alles sind jüngste Phänomene, die die demokratische, menschenrechtsorientierte Zivilgesellschaft vor Herausforderungen stellt.
Der Bundesverband Mobile Beratung e.V. (BMB) hat sich 2022 genauer mit der Zivilgesellschaft als Ort gesellschaftlicher Debatten und Auseinandersetzungen beschäftigt. Dabei wurde auch das Potenzial von Initiativen und Verbänden, von BIPOCs sowie Migrant:innenorganisationen bewertet. Im Oktober 2022 veranstaltete das BMB im Zuge dessen unter dem Titel "Zivilgesellschaft in der Krise?" eine Fachtagung.
Die Tagungsdokumentation enthält Texte, die größtenteils auf Beiträgen der Veranstaltung basieren. Im ersten Teil werden Standpunkte zu den Herausforderungen und Chancen einer demokratischen und kritischen Zivilgesellschaft formuliert. Es wird auch die Geschichte und Bedeutung von Migrant:innenorganisationen für diese Zivilgesellschaft behandelt. Der zweite Teil stellt Praxisbeispiele aus der zivilgesellschaftlichen Arbeit vor. Diese Beispiele zeigen die Potenziale gemeinsamer Strategieentwicklung und -umsetzung von migrantischen Initiativen und Organisationen mit der Mobilen Beratung für demokratische Kultur und gegen Rechtsextremismus auf. Der dritte Teil enthält Reflexionen, die über die Tagungsbeiträge hinausgehen. Hier werden verschiedene Perspektiven zu Fragen von Rassismuskritik und Intersektionalität aus der fachlichen Debatte im BMB aufgezeigt.
Antidiskriminierung, Demokratie, Politische Bildung, Rassismus, Zivilcourage