#freireden? #mitreden. #gegenreden!
Die Digitalisierung und Technisierung verändert die Alltags- und Erfahrungswelten junger Menschen nachhaltig. Mit dem gestiegenen Stellenwert sozialer Netzwerke und den modernen Verbreitungskanälen verlagert sich die Kommunikation junger Menschen zunehmend in die digitale Welt. Der Bedeutungszuwachs des digitalen Lebensraumes verschärft die Brisanz von Beleidigung, Diskriminierung und Hass im Netz und hat direkte Auswirkungen auf die Lebenswirklichkeit von Heranwachsenden. Bei der Bewältigung der Herausforderungen werden die Jugendlichen oftmals allein gelassen. Es mangelt an ausreichenden Ressourcen und Kompetenzen sowie an fachlicher Unterstützung und Anleitung. Eine übergeordnete Bedeutung fällt daher der Vermittlung eines verantwortungsbewussten Umgangs mit den digitalen Kommunikationsmöglichkeiten zu. Die Schwerpunkte des Projektes liegen in der Vermittlung von Medienkompetenz, im gemeinsamen Entwickeln und Verstetigen von Ansätzen und Lösungsmöglichkeiten für eine aktive Prävention von und Intervention gegen Hasskommentare(n) und Radikalisierung im Netz sowie in der nachhaltigen Stärkung des zivilgesellschaftlichen Engagements.
Ablauf
Das Projekt richtet sich gezielt an junge Menschen der Klassenstufen 7 bis 13 aller Schulformen. In jährlich 50 bundesweiten praxisorientierten, interaktiven Ein-Tages-Workshops erhalten die jungen Menschen Informationsmaterialen zur kritischen Mediennutzung, erproben Präventions- und Interventionsmaßnahmen in Stationenarbeit und erarbeiten eigenständig Leitfäden für einen respektvollen Umgang im digitalen Lebensraum. Überdies befähigen die Workshops die Schüler_innen zu Schülercoaches, die als Multiplikator_innen an ihren Schulen fungieren sollen. Indem das Projekt die jungen Menschen dazu anregt, die Inhalte eigenständig umzusetzen sowie Informations-, Medien- und Methodenkompetenz auf mehreren Ebenen vermittelt, schafft es den Startpunkt für langfristige Aktivitäten und gibt Impulse für ähnliche Projekte.
Gelingensfaktoren
Durch die Heterogenität der Teilnehmenden (Altersstufe, bundesweite Verteilung, gesamte Klasse oder klassenübergreifende Gruppe) war es wichtig, die Workshopmaterialien zielgruppengerecht anzufertigen und verschiedene Module zu entwickeln. Zudem bedurfte es mit Blick auf die hohe Aktualität der Thematik einer steten inhaltlichen Anpassung, um die aktuellen Entwicklungen sowie die Themen und Anregungen der Jugendlichen zu integrieren.
Lessons Learned
In zahlreichen Schulen herrscht ein hoher Bedarf an Workshops zur digitalen Sicherheit und zum verantwortungsbewussten Umgang im Netz. Um diesen Bedarf zu entsprechen bedarf es am besten eines mehrjährigen modulartigen Workshopprojektes. Dies ermöglicht jährliche Workshops in der gleichen Klassenstufe, aber auch aufeinander aufbauende Workshops mit denselben Teilnehmenden. Zugleich hätte man mit der letzten Variante die Möglichkeit, Schülerchoaches und Multiplikatoren bestmöglich zu schulen. Ein zweieinhalb Jahre währendes Projekt kann hierfür nur die Anfänge schaffen.