AUGEN-BLICK mal! Training für MultiplikatorInnen
Das Einzelprojekt „AUGEN-BLICK mal!“ führte das durch die Dreilinden gGmbH geförderte Projekt „Lola für Ludwigslust“ der Amadeu Antonio Stiftung im Rahmen des Bundesprogramms „VIELFALT TUT GUT.“ durch. Hintergrund war ein wiederholt geäußerter Bedarf von Pädagog/-innen aus dem Landkreis Ludwigslust-Parchim (Altkreis Lwl, Mecklenburg-Vorpommern) an geeigneten Schulungen, da diese sich in ihrer Arbeit mit rechtsextremistischen, antidemokratischen und diskriminierenden Einstellungsmustern von Kindern und Eltern konfrontiert sahen. Hier setzte „AUGEN-BLICK mal!“ mit dem Ziel an, die demokratischen Handlungskompetenzen der Teilnehmenden vor Ort zu stärken und ihr Interesse an Aufklärung und lösungsorientierten Handlungskonzepten im Bereich Rechtsextremismus adäquat zu befriedigen.
Ablauf
Das Trainingsprogramm wurde gesondert für die drei Hauptzielgruppen angeboten: Grundschullehrer/-innen und Horterzieher/-innen, Heimerzieher/-innen sowie drittens Kindergärtner/-innen. Für die ersten beiden Zielgruppen wurden jeweils drei Workshops durchgeführt. In den ersten beiden wurden Ursachen, Erscheinungsformen und Wirkungen des Rechtsextremismus vermittelt. Im dritten Workshop standen konkrete pädagogische Handlungsoptionen im Umgang mit demokratie- und fremdenfeindlich eingestellten Kindern, Jugendlichen und Eltern im Fokus. Hier wurden den Teilnehmenden präventive Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt. Das Trainingsprogramm für die Kindergärtner/-innen war schwerpunktmäßig auf frühpädagogische Möglichkeiten der Demokratieerziehung ausgelegt. Im ersten Workshop ging es um fremdenfeindliche und rechtsextremistische Erscheinungsformen, im zweiten und dritten Workshop wurden präventive Handlungsoptionen anhand konkreter Fallbeispiele aufgezeigt.
Gelingensfaktoren
Das Trainingsprogramm war sowohl organisatorisch als auch inhaltlich gut vorbereitet. Insgesamt wurden die Themen sowohl aus Sicht der Referent/-innen als auch der Teilnehmer/-innen angenommen, wie die anregenden Diskussionen während des Trainingsprogramms ebenso verdeutlichten wie eine Evaluation mittels Fragebögen. Das Programm bot den Teilnehmenden theoretisches Grundlagenwissen zu den Strategien rechtsextremer Kräfte und gab ihnen zugleich konstruktive Gegenstrategien als konkrete Handlungsmöglichkeiten an die Hand. Die Teilnehmer/-innen waren motiviert und den angebotenen Themen gegenüber aufgeschlossen. In vielfacher Hinsicht konnten ihre Erwartungshaltungen adäquat erfüllt werden, vor allem durch die lösungsorientierten Handlungskonzepte. Eine Mehrheit äußerte zudem den Wunsch, langfristig an den angebotenen Themen weiterzuarbeiten.
Dass die Teilnehmenden für Erscheinungsformen des Rechtsextremismus im Landkreis nachhaltig sensibilisiert werden konnten zeigte sich unter anderem daran, dass sich wiederholt Teilnehmer/-innen des Trainingsprogramms wegen konkreter Vorfälle in Einrichtungen an das Projekt „Lola für Ludwigslust“ wandten.
Lessons Learned
Eine langfristige Planung ist sehr wichtig. Hindernisse waren terminliche Schwierigkeiten sowie die hohe Arbeitsbelastung von Mitarbeiter/-innen der verschiedenen Einrichtungen.