Heldenpartner – für ein starkes Netz im digitalen Notfall
Hassrede im Internet, Cybermobbing, Rufmord und Beleidigungen im Netz sind digitale Gewaltphänomene, die Jugendlichen im Netz häufig begegnen. Ziel des Modellprojekts ist, teilnehmende pädagogische Fachkräfte in hessischen Schulen untereinander und mit fachlichen Partner_innen zu vernetzen. Sie sollen junge Menschen bei Ihrem ehrenamtlichen Engagement kompetent begleiten können. Das Neue an dem Modellprojekt ist die Zusammenarbeit der Partner Digitale Helden gGmbH und Bildungsstätte Anne Frank e. V. (Frankfurt) mit zahlreichen „Heldenpartnern“ und Pädagog_innen, die auf diese Weise noch nicht miteinander gearbeitet haben. Expert_innen für digitale Kompetenzen, Zivilcourage und Demokratieförderung sollen auf staatliche Akteure (Polizei, Schulpsychologie, Jugendschutz) treffen, die bereits Hilfe in digitalen Notfallsituationen anbieten.
Die Annahme dahinter: Wer Schüler der 8. bis 9. Klasse ist und sich ehrenamtlich als sogenannter „Digitaler Held“ engagiert und Verantwortung übernimmt, wird dies wahrscheinlich auch später tun: in der Familie, im Beruf oder in der Demokratie insgesamt. Lehrer_innen sowie Schüler_innen lernen gemeinsam nicht nur in Bezug auf digitale Medien, sondern auch hinsichtlich neuer Wege für die digital unterstützte Lehre.
Ablauf
Nach einer Bewerbungsphase bei mehr als 100 Schulen in Hessen sollen für das Modellprojekt 60 Pädagog_innen sowie Schulsozialarbeiter_innen aus 30 Schulen gewonnen werden. Mindestens zehn fachliche Partner_innen sollen ihr Know-how in das Modellprojekt einbringen und spezielle Onlinemodule erstellen.
Konkretes Ziel des Modellprojektes ist es, pädagogische Fachkräfte zu befähigen, digitale Notfallsituationen zu erkennen, bewerten und lösen zu können. Außerdem sollen sie wissen, wie sie Helden-Begleiter_innen sowie „Digitale Helden“ in einer aktuellen Vor-Ort-Situation, am Telefon oder online beraten können und was deren Bedarfe sind.
Das Projekt baut modellhaft ein starkes schulinternes (durch ausgebildete Schüler-Mentor_innen) und schulexternes (fachliche Expert_innen, Schulpsycholog_innen, Polizist_innen, Rechtsanwält_innen) Netzwerk auf, welches den pädagogischen Fachkräften in Konfliktsituationen zur Seite steht. Nach der Bedarfsanalyse und Bewerbungsphase für 30 Schulen werden zum Auftakt spezielle Fortbildungen für 60 Pädagog_innen mit anschließender Umsetzung an Schulen in Form von Arbeitsgruppen mit insgesamt 300 Mentor_innen stattfinden.
Webinare, Online-Videos und Aufgaben begleiten die Teilnehmer_innen. In der Summe sollen durch die präventiven Maßnahmen an den Schulen 12.500 Schüler_innen für die Themen sensibilisiert werden.
Die Pädagog_innen sollen in einem Blended-Learning-Ansatz fortgebildet werden. In Online-Videos und in Präsenzveranstaltungen erhalten sie einzelne Aufgaben zu digitalen Konfliktfällen wie Hate Speech und Cybermobbing, die Schritt für Schritt behandelt werden.