Kita differenzsensibel!
Dem Modellprojekt liegt ein zielgruppenübergreifender Antidiskriminierungsansatz zugrunde, der pädagogische Fachkräfte, Familie/Eltern und Kinder einschließt. Die theoretische Basis bilden hierbei der Anti Bias- und der Social Justice-Ansatz. Folgende Hauptziele werden formuliert:
- die Sensibilisierung pädagogischer Fachkräfte in sechs Modellkitas für Heterogenität sowie die Entwicklung einer entsprechenden Konzeption
- mittels einer Explorationsstudie – Befragungen von pädagogischen Fachkräften und Familien sowie der Auswertung von rund 70 Kinderbefragungen – sollen die Ausgangslage in den Einrichtungen eruiert und gleichzeitig Erkenntnisse für die Fachöffentlichkeit gewonnen werden im Hinblick auf die Themen Heterogenität, Diskriminierung und Partizipation in der frühen Bildung
- die Stärkung von Kindern in Kindertageseinrichtungen im Hinblick auf ein selbstbewusstes, differenzsensibles und diskriminierungskritisches Aufwachsen in einer demokratischen und vielfältigen Gesellschaft
- die Stärkung von Familien im Hinblick auf einen kompetenten Umgang mit Heterogenität und Diskriminierung
- die Einbindung von Trägern, Politik und Entscheidungsträgern, um einen kontinuierlichen Blick auf Praxis- und Transferbedarfe und Rahmenbedingungen zu behalten
- die Entwicklung konkreter Praxis-Transferprodukte, wie Anregungen für angemessenes Material, Kommunikationsanlässe, Partizipationsstrukturen.
- das Einbringen der Ergebnisse in die Hochschullehre, die Verbreitung mit Fachpublikationen und eine Fachtagung sollen den Transfer unterstützen
Ablauf
Die Arbeit mit den sechs Kindertagesstätten wird in Form von Fortbildungen und Trainings umgesetzt. Zentral ist die Prozessbegleitung der beteiligten Modellkitas. Die Arbeit mit den Familien soll aus einer Kombination aus Beratung, Workshops und Gesprächsrunden bestehen. Die Zusammenarbeit mit (Entscheidungs)trägern wird in Form eines Beirats realisiert, der einerseits über die Erkenntnisse aus dem Modellprojekt informiert, andererseits Praxisbedarfe eruiert und sich kontinuierlich mit der Frage nach Transfer der Erkenntnisse und Schaffung förderlicher Rahmenbedingungen beschäftigt.
Mit einer Explorationsstudie, d. h. durch eine Befragung von pädagogischen Fachkräften und Familien sowie eine Auswertung von rund 70 Kinderbefragungen, werden für die Fachöffentlichkeit Erkenntnisse im Zusammenhang mit den Themen Heterogenität, Diskriminierung und Partizipation in der frühen Bildung gewonnen. Im Laufe der Projektlaufzeit soll ein Kompetenzkatalog „Fachkraft für differenzsensible frühe Pädagogik“ entwickelt werden.
Mit dem Modellprojekt sollen konkrete Praxismodule für die Arbeit mit Kindern und Familien entwickelt werden, die als transferfähige Produkte aufbereitet werden (Dokumente, Handreichungen, Audio-Videodateien etc.). Die Fachöffentlichkeit soll mit einer Fachtagung und Fachpublikationen erreicht werden, in Ausbildung/Studium befindliche pädagogische Fachkräfte über Lehre und Ausbildung.
Kooperationen mit den saarländischen Ministerien werden angestrebt. Das Modellprojekt wird wissenschaftlich begleitet durch die Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (Prof. Dr. Iris Ruppin und Prof. Dr. Dieter Filsinger).