OBJEKTIV
Vorurteilsreduzierende Bildungsprogramme für Jugendgruppen
Das Modellprojekt wird von Drudel 11 e.V. im Rahmen des Bundesprogramms „TOLERANZ FÖRDERN – KOMPETENZ STÄRKEN“ durchgeführt. Pädagogische Angebote erreichen nur selten noch solche Jugendliche, die sich bereits in einem rechtsextrem stark gefährdeten oder orientierten Umfeld bewegen. Gerade diese meist männlichen Jugendliche, oft bildungsbenachteiligt oder verhaltensauffällig, benötigen aber besondere Aufmerksamkeit. Mit Angeboten, die ihre kognitiven Fähigkeiten und lebensweltliche Bezüge berücksichtigen, können bereits ausgeprägte rechtsextreme Denk- und Verhaltensmuster reduziert werden. Hier setzt das Projekt „OBJEKTIV“ an.
Ablauf
Das kostenlose Bildungsprogramm wird thüringenweit durchgeführt und richtet sich an Jugendgruppen mit rechtsextrem orientierten und gewaltaffinen Jugendlichen aus Schule, Jugendhilfe und Sozialer Arbeit sowie aus Vereinen und anderen Institutionen. Angeboten werden verschiedene Formate: ein 1-2 tägiges Grundlagenprogramm, ein 3-5 tägiges Grundlagen- und Vertiefungsprogramm sowie ein mehrwöchiges Intensivprogramm.
Im Zuge des Projektes wurden darüber umfassende Arbeitsmaterialien und Methoden für die Arbeit mit der Zielgruppe entwickelt.
Gelingensfaktoren
Im Vorfeld zentral waren eine intensive Netzwerkpflege und Öffentlichkeitsarbeit, um die anvisierte Zielgruppe mittels Kooperationspartner/-innen tatsächlich ansprechen zu können. Ein wichtiger Punkt stellt daher die Zusammenarbeit mit Kooperations- und Netzwerkpartner/-innen dar, um einerseits einen Zugang zu den einzelnen Jugendgruppen zu bekommen und andererseits langfristig – also auch über das Bildungsprogramm hinaus – in einem fachlichen Austausch miteinander zu stehen.
Lessons Learned
Die Zusammenarbeit mit Kooperations- und Netzwerkpartner/-innen ist ein wesentlicher Baustein im Modellprojekt und besteht überwiegend darin, einen Zugang zu den einzelnen Jugendgruppen zu bekommen. Um einen reibungslosen Ablauf gebuchter Bildungsprogramme zu ermöglichen, waren regelmäßige Absprachen und Treffen mit Kooperations- und Netzwerkpartner/-innen unerlässlich und daher ein wichtiger Bestandteil der Zusammenarbeit. Die Mitarbeiter/-innen traten darüber hinaus auch in einen fachlichen Austausch mit Kooperations- und Netzwerkpartner/-innen, womit eine stetige Kompetenzerweiterung verbunden war und weiterhin durch beide Seiten gewährleistet wird. Im Rahmen diese Zusammenarbeit (mit Lehrer/-innen, Sozialpädagog/-innen usw.) haben wir immer wieder die Erfahrung gemacht, dass Anfragen und ein besonderes Interesse, aber auch Bedarf an speziellen Fortbildungsangeboten im Themenfeld und zum Umgang mit Rechtsextremismus bestehen (müssten, um eine langfristige und nachhaltige Veränderung in Einstellung und Verhalten der genannten Zielgruppe dauerhaft zu erwirken).