Online-Beratung als Form qualifizierter Elternarbeit
Das Projekt wird von Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. im Rahmen des Bundesprogramms „Toleranz FÖRDERN – KOMPETENZ STÄRKEN“ durchgeführt. Mit ihm wird eine zielgruppenspezifische Erweiterung der bereits seit 2008 bestehenden Online-Beratung gegen Rechtsextremismus vorgenommen, die dem Umstand Rechnung trägt, dass gerade Eltern als wichtiger Sozialisationsinstanz für ihre Kinder eine bedeutende Rolle in der Prävention von Rechtsextremismus zukommt.
Ablauf
Im Zuge des Projektes wird insbesondere die zielgruppenspezifische Öffentlichkeitsarbeit der Online-Beratung gegen Rechtsextremismus ausgebaut, da sich gezeigt hat, dass Eltern rechtsextremer Jugendlicher das Angebot bis dato zwar schon wahrgenommen hatten, es aber noch bekannter gemacht werden kann. Hierzu wurden einmal Netzwerke mit Gesellschaft relevanten Gruppen ausgebaut, um gezielt die Orte zu identifizieren, an denen Eltern rechtsextremer Jugendlicher angesprochen werden können. Zudem wurden im Angebot der Online-Beratung die Einzel- und Gruppenchats zielgruppenspezifisch eingesetzt. Durch Workshops soll der Adressatenkreis noch stärker erweitert werden.
Gelingensfaktoren
Entscheidender Faktoren für den Erfolg der Online-Beratung gegen Rechtsextremismus sind die Niedrigschwelligkeit (Anonymität) des Angebots, der individuelle Beratungsansatz sowie die hohe Fachexpertise der speziell ausgebildeten Berater/-innen.
Lessons Learned
Erfolgreiche Beratungsprojekte zeichnen sich neben hoher fachlicher Qualifikation durch einen außerordentlich hohen Bekanntheitsgrad aus. Als eines der besten Beispiele dafür ist die Telefonseelsorge anzusehen, deren Angebot nahezu jeder kennt. Das bedeutet, eine professionelle Öffentlichkeitsarbeit, die das Projekt vom ersten Tag an bei den potentiellen Zielgruppen bekannt macht, ist ein wesentlicher Projektbestandteil, dessen Bedeutung und Wert die Online-Beratung zu Beginn des Projekts unterschätzt hat.