Praxishandbuch. Jugend an der roten Linie.
Analyse von und Erfahrungen mit Interventionsansätzen zur Rechtsextremismusprävention
_(Inhalt)_
Im ersten Abschnitt gibt der Band eine thematische Einführung zu jugendlichem Rechtsextremismus. Reiner Becker schildert dabei Einstiegsbedingungen und -verläufe in rechtsextreme Szenen. Kerstin Palloks stellt das übergreifende Konzept der sekundären Prävention im Modellprojekt „Rote Linie“ vor.
Im zweiten Abschnitt gilt der Fokus der Praxis in den einzelnen Arbeitsfeldern im Modellprojekt aus Sicht der Akteure. Die einzelnen Beiträge beschreiben jeweils das Konzept und die Arbeitsweise in den einzelnen Arbeitsfeldern, geben in Fallstudien Einblicke in die konkrete Beratungspraxis und erläutern Erfahrungen in der Kooperation mit anderen Arbeitsfeldern. Der Schwerpunkt liegt darauf, offene Fragestellungen, Entwicklungsaufgaben und Spannungsfelder zu identifizieren. Im Einzelnen werden folgende Arbeitsfelder diskutiert: Kommunale Jugendarbeit (Stephan Born, Andreas Reuter), Erstansprache in der mobilen Jugendberatung (Sonja Rülicke-Luzar), Elternberatung (Torsten Niebling), Schule (Tina Dürr), Arbeitswelt und Ausbildung (Reiner Becker, Kerstin Palloks) sowie Ausstiegsarbeit (Peter Korstian, Gerd Ochs).
Anschließend nehmen Experten aus der Fachwissenschaft im dritten Abschnitt Stellung zu den konkreten Beobachtungen aus dem zweiten Teil und setzen diese zu den jeweiligen Fachdiskursen in Bezug. Benno Hafeneger reflektiert die in den diversen Arbeitsfeldern praktizierten pädagogischen Ansätze vor allem hinsichtlich gelingender Zugänge zu den Jugendlichen und deren Eltern. Um die unterschiedlichen Verantwortlichkeiten der verschiedenen Akteursgruppen im Gemeinwesen geht es im Beitrag von Kurt Möller. Im Fokus des Beitrages von Armin Steil stehen die Kooperationsbeziehungen und Vernetzungen der verschiedenen Akteure und Institutionen untereinander. Dabei werden mögliche Rollenkonflikte ebenso thematisierte wie eine sinnvolle Arbeitsteilung und Abgrenzungen der Zuständigkeiten. Franz Josef Krafeld reflektiert das Spannungsfeld zwischen Integration und Ausschluss rechtsextrem orientierter Jugendlicher vor allem in den Arbeitsfeldern Jugendarbeit, Ausbildung und Schule. Zu den verschiedenen Problemaspekten der Ausstiegsarbeit und deren konzeptionellen Implikationen äußert sich Michaela Glaser. Peter Rieker reflektiert, was Erfolg bzw. Wirkung in der pädagogischen Rechtsextremismusprävention bedeutet und welche Erfolgskriterien sich beschreiben lassen. Abschließend äußern sich verschiedene Autoren des Bandes zur Persönlichkeit des Pädagogen in der Arbeit mit der Zielgruppe der rechtsextrem orientierten Jugendlichen. Der Fokus liegt auf förderlichen Haltungen und dem Habitus der Zuständigen.